Travemünder Woche 2013
Travemünder Woche 2013
Wednesday, July 31, 2013
Als mein neues Lieblingsrevier im hohen Norden bezeichne ich ab diesem Jahr die Travemünder Woche.
Eine perfektere Mischung aus Sport, Party und WildLife bietet sonst keine Regatta im Contenderzirkus. Und es gibt wahnsinnig viel zu sehen. Neue Bootsklassen, klassische 12er die in der Trave Rennen segeln, Highspeed Motorboote und und und.
Dieses Jahr gelang es mir auch meine beruflichen Verpflichtungen an diese Regatta anzupassen. Bereits am Dienstag habe ich meine Reise in den Norden mit einem Zwischenstop in Hannover begonnen. Dort musste ich noch ein Training abhalten und konnte am Mittwoch Abend weiter nach Travemünde fahren.
Dort angekommen, baute ich gemütlich in der noch leeren Kuhle (der Stammcampingplatz der Contender) auf und begab mich auf die Partymeile am anderen Ufer der Trave.
Donnerstag Nachmittag Probesegeln und Trimm austesten und am Freitag dann bei leider noch recht schwachem Wind die Regatta begonnen.
25 Boote kamen trotz der erst vor kurzem beendeten Weltmeisterschaft am Lago di Como.
Die Starts waren somit übersichtlich, trotzdem musste man taktisch gut segeln um bei dem doch recht leichtem Wind keine Fehler zu machen.
Eigentlich gut gestartet und auch unter den ersten 8 bei Luv verlor ich konsequent Boden auf die Nachkommenden. Die Raumschenkel “im Boot” funktionieren noch nicht. Da haben die sogenannten Nordlichter einen gewaltigen Vorteil, denn die pumpen effektiv die Wellen ab und ziehen an mir vorbei als ob ich einen Anker geworfen hätte. Letztendlich beendete ich die erste Wettfahrt auf Platz 13. Bei der zweiten liefen die Kreuzkurse hervorragend, so konnte ich als 5. Luv runden, verlor wieder bei den Raumkursen, konnte aber bei der zweiten Kreuz wieder Boote gut machen. Ergebnis Platz 10. Selbes Spiel in der 3. Wettfahrt, mit einer leider sehr schlechten Zielkreuz, die auch nur sehr kurz war. Platz 12. In der letzten Wettfahrt des Tages lief alles schief. Der Start verpatzt, die falsche Seite (dieses Mal rechts statt links - da in den vorangegangenen Läufen die meissten über rechts gewonnen hatten) gewählt und auch noch einmal gekentert. Platz 14 - mein erster Streicher....
Am Samstag schien es Anfangs genauso zu laufen wie am Freitag. Bei leichten Winden liefen wir nach einer Startverschiebung bis 13:00 aus, konnten aber wieder 4 Läufe segeln.
Die ersten 2 Läufe waren unspektakulär - mittelmäßige Starts, dafür aber keine Fehler auf den Kreuzkursen und relativ geringe Verluste auf den Raum / Vorwindkursen. 2 mal Platz 13. Im dritten Lauf kam endlich etwas mehr Wind auf und ich konnte topmotiviert gestreckt im Trapez meine Erfahrungen vom Gardasee umsetzen. Auf der Kreuz bereits als 6. um Luv verlor ich wieder 5 Boote auf dem Raumgang konnte aber wieder 6 Boote auf der Kreuz aufholen und am Vorwindkurs die Verluste gering halten - leider gabs auf der Zielkreuz wieder eine verpatzte Wende - Platz 11.
Im 4. und wieder letzten Lauf des Tages bin ich sehr gut gestartet und mit den ersten 5 um Luv gegangen, verlor wieder einige Boote auf den Raumgängen und verlor noch mehr als es einen Regelverstoß von einer Konkurrentin beim Leegate gab. Ein Regelverstoß von 18.2 hat meine komplette Konzentration zerstört und ich bin erstmal in die falsche Richtung gesegelt und mich schwer verärgert auf die zweite Kreuz begeben. Das ganze Protestgeschrei und die Rufe nach Wiedergutmachung wurden auf der Regattabahn ignoriert sodaß ich mich nur langsam wieder nach vorne segeln konnte und letztendlich als 11. ins Ziel kam - danach folgte eine sehr kurze und unkomplizierte Protestverhandlung welche zu meinem Gunsten entschieden wurde und zur Disqualifikation der Konkurrentin führte.
Ich bin heute noch sehr enttäuscht über die Haltung gewisser Segler die auf der einen Seite hart und unsportlich auf der Bahn agieren und es auf einen Juryentscheid anlegen, auf der anderen Seite aber offensichtlich keine Erfahrungen und Kenntnisse über das Regelwerk und die Konsequenzen haben wollen. Stattdessen wird man noch vor Beginn der Protestverhandlung belächelt und als inkompetenter Segler dargestellt, der keine Ahnung hat und schon gar nicht im Recht sei. Tja wieder einmal sieht das Endergebnis anders aus.
Selbstverständlich hätte man das alles am “grünen Tisch” = Strand und Bier regeln können, viel mehr hätte man seinen Regelverstoß bereits auf der Bahn eingesehen, eine Wiedergutmachung gemäß der Wettfahrtsregeln durchgeführt und alle wären glücklich. Diese Möglichkeiten wurden aber ausgelassen und so musste ich leider ein Zeichen setzen.
Lange Rede kurzer Sinn - ich hätte möglicherweise den 8. Lauf nicht am 11. Platz sondern am 7. (wo ich vorher gelegen bin) beendet, daß hätte aber am Endergebnis wahrscheinlich nur einen Platz besser bedeutet. So kann ich mich über eine sehr konstante Leistung mit zwischenzeitlichen Höhen und Tiefen freuen und wieder einen 13. Gesamtplatz in mein Buch schreiben.
Als nächste Regatta steht wieder der Gardasee am Plan - da gibt es diese Diskussionen gar nicht erst.....
Abgeschlossen wurde die Travemünder Woche übrigens noch mit Party und Feuerwerk, da ich auch meine Rückreise beruflich kombinieren konnte und mit Zwischenstops in Hamburg und Kassel in mehrere Ettappen aufteilen konnte.
Freue mich schon aufs nächste Jahr wenns wieder heisst - “Willkommen auf der Travemünder Woche”